Manche Menschen kommen mit Herausforderungen besser zurecht als andere oder erholen sich schneller von einer Krise. Man sagt diese Menschen sind resilienter, aber warum ist das so? Resilienz ist vielschichtig, aber Fakt ist, sie ist nicht angeboren, man kann Resilienz oder auch Widerstandsfähigkeit lernen. Darum haben wir uns an unserem letzten Tu was-Abend mit diesem Thema beschäftigt. Nach einem kleinen Einstieg was Resilienz eigentlich ist, haben wir uns mit kleinen Übungen Gedanken gemacht, wie wir unsere eigene Resilienz stärken können.
Ein Wort mit großer Wirkung
Resilienz ist laut Autor Chris Johnstone die Fähigkeit mit schwierigen Ereignissen umzugehen, sich davon zu erholen und dabei Stärken zu entwickeln. Um die dafür notwendige eigene Haltung zu finden, hilft manchmal ein Wort: noch. Wenn man glaubt, dass man etwas nicht kann, sollte man besser ein „noch“ einschieben und sich selbst immer noch eine Chance geben. Vielleicht erfordert es einfach mehr Übung, Erfahrung oder eine neue Herangehensweise als alles, was man bis dato probiert hat. Durch das kleine Wörtchen „noch“ stärkt man den Glauben, dass sich Dinge noch anders entwickeln können, auch wenn es bisher nicht danach aussieht. Jede gute Kinder-Abenteuergeschichte beginnt schließlich so: Die Hauptfigur steht zu Beginn vor einer schier unlösbaren Herausforderung, die das weiter so ausschließt und dann macht sie sich auf den Weg. Unterwegs findet sie dann die Ressourcen, die schlussendlich doch einen Wandel bewirken und zur Lösung führen. Ob König der Löwen, Momo, Mulan oder Ronja Räubertochter… sie alle machen es vor.
Kreativ werden und das Wasserlevel steigen lassen
Auch ist es ein Aufruf an unsere kreativen Ressourcen, sich zwischen dem besten gewünschten Ausgang und dem schlechtesten möglichen Ausgang noch ein paar weitere Möglichkeiten zu überlegen – sozusagen ein bisschen mehr Abstufung zwischen Schwarz und Weiß. Dann kann man darüber nachdenken, was es braucht, dass die wünschenswerteren Lösungen wahrscheinlicher werden und sich Schritt für Schritt auf den Weg begeben. Es gibt eine Menge Faktoren, die unsere Fähigkeit beeinflussen, mit Krisen besser umzugehen: Das weiß jeder, der schon mal hungrig in einen völlig sinnlosen Streit geraten ist. Einfache Dinge wie genug zu essen und zu trinken, genug Schlaf, Sport oder Entspannung können helfen, dass es nicht so schnell kritisch wird. Das Wasserlevel steigen lassen, damit man leicht über die Felsen hinwegpaddeln kann, die sonst aus dem Wasser ragen würden, dafür können wir eine Menge in unserem täglichen Leben tun. Sich diese Faktoren bewusst zu machen, die einen stärken oder schwächen können, ist ein erster Schritt. Auch sich zu erinnern, was einem durch bereits überwundene Krisen geholfen hat, gibt einem Werkzeuge für zukünftige Herausforderungen an die Hand, seien es Handlungsstrategien, eigene Stärken oder andere Ressourcen.