Erntedank – Rückblick aufs Stadtgärtlejahr

Ein buntes und erntereiches im Stadtgärtle neigt sich dem Ende zu. Die Blätter färben sich und fallen zu Boden, die letzten Früchte reifen und dicke Tautropfen glitzern am Morgen in der Herbstsonne. Dieses Jahr blieb der Sommer zwar länger als gewöhnlich mit einem sommersonnigen September aber nun ist der Herbst schließlich doch eingezogen. Zeit für eine kleine Rückschau auf ein Jahr voll schöner und interessanter Momente in unserem Stadtgärtle.

Hochbeet ohne Hundekot

Das Jahr begann arbeitsreich mit dem Bau unseres Hochbeets. Dieses bauten wir mitten auf unsere kleine Gartenfläche und über den Sommer deckte uns dieses Beet reichlich mit Salaten ein. Es brauchte zwar auch eine Menge Wasser, aber dank des humosen Bodens spross das Grün nur so. Und endlich ein Beet ohne Hundekot, das war wirklich ein Gewinn!

Lehrreiche Mitmachaktionen übers Jahr

Einmal pro Monat boten wir gemeinschaftliches Gärtnern an und hatten für jedes Treffen ein Thema und eine kleine Aktion vorbereitet. Mal planten wir die Fruchtfolge für unser Stadtgärtle unter Berücksichtigung von guten und schlechten Nachbarschaften, mal tauschten wir uns über Tipps und Tricks beim Ernten, Lagern und Verwerten aus. Schade war nur, dass diese Angebote keine Besucher jenseits unserer Gruppe anzogen. Nichts desto trotz wurde fleißig gepflanzt und gejätet, gegossen und geerntet. Egal wann man vorbeikam, es war eigentlich immer etwas zum Ernten da. Auch die Esslinger Zeitung kam vorbei und widmete uns eine ganze Seite in einem tollen Bericht.

Unser Stadtgärtle ist keine Mülldeponie!

Weniger erfreulich war hingegen der Besuch von Unbekannten, die in unserem Gärtle Elektronikschrott oder übergroße Zimmerpflanzen „entsorgten“. Scheinbar waren sie der Meinung auf diese Weise schnellstmöglich ihre Probleme los zu sein. Darum sei es hier einmal festgehalten: Unser Stadtgärtle ist keine Mülldeponie! Bitte entsorgt Euren Müll selbst, das ist doch gar nicht so schwer.

Erntesegen und Kartoffelschatz

Das für viele schönste Erlebnis dieses Jahr war unser Treffen im September mit der Kartoffelernte. Lin unsere kleinste Gärtnerin machte sich auf die Suche nach dem goldenen Schatz und holte richtig dicke Knollen aus der Erde. Aber nicht nur für Lin war dies das erste Mal, dass sie mit eigenen Händen Kartoffeln ernten konnte. Auch die älteren Gärtnerinnen waren begeistert von dem Erntesegen. Die Ernte ist jedes Mal ein spannendes Erlebnis. Hat es sich gelohnt das Hacken und Jäten, Gießen und Pflegen? Haben die Bedingungen dem Gemüse zugesagt? Nicht immer erhalten wir große Mengen zurück. Aber das macht deutlich, jedes Stück Gemüse oder Obst ist kostbar. Darin steckt eine Menge Arbeit, auch wenn diese Arbeit in Gemeinschaft Freude macht. Dass es etwas zu Ernten gibt, ist eben nicht selbstverständlich und dafür können wir unserer Erde dankbar sein.

Ernten dürfen ist auch ein Geschenk

Es ist wichtig, dass wir unsere Erde so behandeln, dass auch die nachfolgenden Generationen der Zukunft noch genauso ernten können wie wir. Leider läuft es in unserer Welt gerade nach dem völlig entgegengesetzten Prinzip: Jeder nehme was er kriegen kann. Das gemeinsame Wirken und Lernen in unserem Stadtgärtle versucht dem etwas entgegen zu setzen. Hier darf jeder Ernten, auch wenn er nicht gesät oder gejätet hat. Aber vielleicht denken diejenigen, die einfach so zum Ernten kommen auch mal darüber nach, was ihnen hier geschenkt wird.