Einseifen im Frühling

Was im Winter nicht geklappt hat, das haben wir jetzt nachgeholt: das Einseifen. Schnee war keiner im Spiel, dafür jede Menge Öl und Lauge. Ina hatte uns eingeladen Seife selbst herzustellen. Neugierig hatten wir uns in ihrer Hobby-Seifenmanufaktur eingefunden und freuten uns darauf drei verschiedene Seifen herzustellen.

Die erste Runde bestand aus viel hautfreundlichem Olivenöl und Kokosöl. Nach deren Erhitzen streiften wir uns Schutzbrillen und Schürze über und gaben Natronlauge (NaOH) dazu. Bis wir die beiden Zutaten auf dieselbe Temperatur heruntergekühlt hatten, durften wir fleißig rühren, dann war es soweit und wir gossen die flüssige Seife in die Form, eine ausgediente Tetrapak-Safttüte. Die zweite Seife enthielt neben Oliven- und Kokosöl zusätzlich Rapsöl. Während die Olivenseife im naturfarbenem Design daherkam, schütteten wir jetzt Farbpulver dazu, um später beim Schneiden separate Schichten in rot und lila zu erhalten. Die Form bestand aus einer selbst hergestellten Holzschachtel, zusammengehalten durch Drehschrauben; so ließ sich die gehärtete Seife tags darauf problemlos aus der Form lösen. Bei Runde Drei – eine Haarseife stand auf dem Plan – ging es exotisch zu: Babassu-, Rizinus- und wiederum Olivenöl rührten wir zu einem grün und rot marmorierten Farbcocktail zusammen. Am Ende glich der „Seifenpudding“ zwar mehr einer Lasagne, aber der Spaßfaktor beim Herstellen glich jeden Schönheitsfehler mehr als aus.

Beim Folgetreffen am nächsten Abend hoben wir die Seifenblöcke aus den Formen und schnitten sie munter in Scheiben. Wir finden: das Ergebnis kann sich sehen lassen! Und noch mehr: Seife herstellen macht Freude, schont den Geldbeutel und verschafft das beruhigende Gefühl, dass wir uns lösen können von der allgegenwärtigen Konsumabhängigkeit. Im Winter, im Frühling, jederzeit.